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„Erklärvideos in Legetechnik“ – neue Impulse für die Seminargestaltung

Im September nahmen einige Dozentinnen und Dozenten der Bildungszentren des Bundes an der Fortbildung „Erklärvideos in Legetechnik“ im Bildungszentrum Geretsried teil, um Ideen für Seminartage mit Bundesfreiwilligen zu sammeln.

Informationen visuell, innovativ und zielgruppenorientiert präsentieren – Ein hoher Anspruch an Seminare und ein Vorschlag, wie es gelingen kann: Das Erklärvideo in Legetechnik.

Die Legetechnik ist eine Möglichkeit, ein Lernvideo zu erstellen, das komplexe Informationen oder Zusammenhänge auf einfache Weise darstellt. Dabei werden zum Beispiel selbst gebastelte Figuren oder Gegenstände auf einem weißen Untergrund bewegt und dabei von einer Kamera gefilmt. Ziel ist es innovative Lerninhalte visuell darzustellen. Die Szene wird durch Ton unterstützt.

Diese Art der Videoerstellung kann grundsätzlich schnell erlernt werden und lässt sich rasch praktisch umsetzen. Denn bei dieser Technik werden keine Softwarekenntnisse vorausgesetzt und es wird mit einem Smartphone gedreht – oder einem entsprechenden Endgerät. Sämtliche Requisiten können für das Video individuell und selbstständig erstellt werden. Der Kreativität werden damit keine Grenzen gesetzt. Durch die selbsterstellten Requisiten und den laienhaften Charakter der Videos werden bekannte Muster gesprengt und die Neugierde der Zuschauerinnen und Zuschauer geweckt. Es wird klar: Hier wurde viel Mühe investiert.

Der Dozent der Fortbildung, Thorsten Ohler stand den Dozentinnen und Dozenten bei der Vorbereitung mit seiner kompetenten Art stets zur Seite. Nach einer kurzen Einführung in das Themenfeld der Erklärvideos und den unterschiedlichen Arten von Videoproduktionen, gab er hilfreiche Tipps zum Erstellen der verschiedenen Requisiten. Danach begann eine lange Phase der Vorbereitung. In einem ersten Schritt wurden Themen für die Umsetzung eines solchen Videos festgelegt und eine klare Zielgruppe sowie die Hauptaussagen des Videos definiert.

Wie sich herausstellte, sind das Erstellen eines Storyboards und die Verteilung unter­schiedlichster „Jobs“, die es beim Drehen zu beachten gibt, das Fundament eines guten Erklärvideos. Denn: Die Herstellung beinhaltet mehr als ein bisschen Malen und Filmen.

Nachdem das Bühnenbild erstellt und die Kamerahalterung fixiert waren, konnte der Dreh starten. Von der Kameraperson, über die Sprecherin oder den Sprecher bis hin zur Puppenspielerin beziehungsweise zum Puppenspieler musste jede oder jeder ihren oder seinen „Job“ exakt im richtigen Moment nach Vorgaben des Storyboards erledigen.

Perfektioniert wurde das Ganze durch Special Effects. Die von den Dozentinnen und Dozenten selbst erstellten visuellen Effekte und Geräusche kamen zwar (noch) nicht ganz an das Niveau von Babelsberg oder Hollywood heran, dennoch werteten sie die erstellten Videos erheblich auf. Anfängliche Fehler waren in den ersten Versuchen sichtbar, doch nach einigen Probe­drehs und Feinjustierungen agierten die Teams wie gut laufende Uhrwerke! Obwohl etwas Selbstkritik geübt wurde und an einigen Stellen Verbesserungsvorschläge gemacht wurden, beruhigte Herr Ohler immer wieder mit den Worten: „Vor allem das Unperfekte ist das, was ein Video ausmacht!“ Die Gestaltung eines selbsterstellten Videos ist herausfordernd und höchst spannend – und sorgt nebenbei für Schmunzeln und Freude.

Zusammenfassend war die Fortbildung für alle Teilnehmenden bereichernd. Sie brachte neben einer gastfreundlichen und sehr angenehmen Unterbringung im Bildungszentrum Geretsried einen fruchtbaren kollegialen Austausch mit sich. Das Erlernen einer innovativen und modernen Lernmethode und das Sammeln wertvoller praktischer Erfahrung können als Anreiz für die Gestaltung zukünftiger Seminare mit Bundesfreiwilligen dienen.