Zum Inhalt springen Zum Hauptmenü springen

Exkursion Taubblindenwerk Fischbeck

Inwieweit ist die Inklusion in Deutschland vorangeschritten seit Ratifizierung der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen? Welchen Beitrag können Einzelne für Inklusion leisten? Mit welchen Barrieren sind Menschen mit Behinderung in ihrem Alltag nach wie vor konfrontiert? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigten sich Bundesfreiwillige am Bildungszentrum Ith im Rahmen des Themas „Perspektivwechsel – Leben mit Behinderung und Beeinträchtigung“ in ihrem Seminar zur sozialen Kompetenz vom 25.10. bis 29.10.2021.

 Im Fokus des Seminars stand eine Exkursion zur Zweigstelle des Deutschen Taubblindenwerks in Fischbeck. Dort wurden wir nach einer herzlichen Begrüßung der Mitarbeitenden durch das 56.000 Quadratmeter große Dorf geführt, in dem taubblinde Menschen weitgehend selbstständig in Wohngemeinschaften leben. Coronabedingt war zwar zum Schutz der taubblinden Menschen keine direkte Begegnung möglich, durch eine anschließende Filmvorführung und ein Gespräch mit einer Mitarbeiterin über ihren Berufsalltag erfuhren die Bundesfreiwilligen dennoch viel über den Alltag und das Leben von Menschen, deren Seh- und Hörsinn sehr stark eingeschränkt ist oder komplett fehlt. Im Anschluss daran hatten die Freiwilligen die Gelegenheit, die nahegelegene Stadt Hameln hinsichtlich der Barrierefreiheit zu erkunden.

Die Exkursion hat den Bundesfreiwilligen verdeutlicht, welche Fortschritte es im Bereich der Inklusion seit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland im Jahr 2009 sowie dem Inkrafttreten des Bundesteilhabegesetzes 2018 gegeben hat und wo es noch Nachholbedarf gibt. Im Rahmen der Reflexion der Exkursion schilderte eine Teilnehmerin ihre Eindrücke zum Besuch des Taubblindenwerks wie folgt: „Es war sehr interessant zu sehen, wie taubblinden Menschen ein möglichst selbstbestimmter Alltag ermöglicht wird. Das konnte ich mir vorher nicht richtig vorstellen.“ Auch die anschließende Erkundung von Hameln erzielte eine nachhaltige Wirkung auf die Teilnehmenden und hinterließ Eindrücke: „Ich war schon oft in Hameln unterwegs, aber der heutige Tag hat mir die Stadt noch einmal aus einer ganz anderen Perspektive gezeigt. Mir ist klar geworden, dass für Inklusion noch einiges getan werden muss.“