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Gehört der Wolf in die Lausitz? Populismus als Thema in der Politischen Bildung im Bildungszentrum Schleife

Populismus spielt immer mit den Ängsten von Menschen. Auch in der Debatte um den Wolf in der Lausitz bestimmen weniger die Sachargumente die Diskussion. Stattdessen werden die Emotionen der Menschen vor Ort ausgenutzt.

Das Bildungszentrum Schleife zieht den Wolf in der Lausitz als Beispiel heran, um mit den Bundesfreiwilligendienstleistenden im Rahmen des Seminars zur politischen Bildung über die Gefahren von Populismus zu diskutieren und die Mechanismen offenzulegen, derer er sich bedient. Dabei wird deutlich, dass einfache Antworten unzureichend sind, um komplexe Probleme zu lösen, und dass es sich lohnt, politische Themen aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten und Argumente sachlich abzuwägen. Dies gilt auch für die Auseinandersetzung mit der Frage, ob der Wolf in die Lausitz gehört und hier bleiben darf.

Besonders greifbar und konkret wird das Thema dann bei den Wolfswanderungen mit Naturführer Stephan Kaasche vom Kontaktbüro „Wölfe in Sachsen“, die unmittelbar im Wolfsgebiet hinter dem Bildungszentrum stattfinden. Er räumt durch Sachargumente mit gängigen Vorurteilen auf und beantwortet die Fragen der Freiwilligen direkt draußen in der Natur und damit im Lebensraum des Wolfes. Die Teilnehmenden erhalten nicht nur einen vielfältigen Einblick in die Lebensweise und Sozialstruktur der Wolfsrudel, sondern untersuchen auch Spuren und thematisieren reale Gefahren, die von diesen Wildtieren ausgehen können.

Eines ist politischen Debatten aus der jüngeren Vergangenheit und der Diskussion um die Lausitzer Wölfe gemein: Auch im Umgang mit dem zurückgekehrten Wolf zählen Ehrlichkeit und Transparenz ebenso wie Toleranz und Offenheit für das Unbekannte.