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Freizeit auf der Arbeit: Interview mit unserem Freizeit-BFDler David

David, wieso machst du einen BFD? Was sind deine Beweggründe?

Ich wollte nach 13 Jahren einfach mal eine Pause von der Schule. Außerdem habe ich den schulischen Teil meines Fachabiturs absolviert und brauchte noch das praktische Jahr, damit mir die Fachhochschulreife anerkannt wird.

Und wie bist du dann auf das Bildungszentrum als Einsatzstelle gekommen?

Ich habe eigentlich einfach auf der Seite www.bundesfreiwilligendienst.de nach einer Stelle in der Umgebung gesucht. Mir wurde dann die Stelle am Bildungszentrum angezeigt und bei der Beschreibung der Voraussetzungen, z. B. Kreativität und Kontaktfreudigkeit, habe ich mich wiedererkannt und mich dann auf die Stelle beworben.

Du bist größtenteils in den Nachmittags- und Abendstunden im Bildungszentrum. Was sind deine Aufgaben hier?

Das ist sehr unterschiedlich. Tagsüber sitze ich oft am Schreibtisch und organisiere oder bereite Angebote vor. Abends führe ich die Freizeitangebote für und mit den Seminarteilnehmenden durch. Dazu gehört alles von Gesellschaftsspielen, über sportliche Aktivitäten, bis hin zu kreativen Angeboten oder dem gemeinsamen Backen.

Was zeichnet denn für dich ein gutes Freizeitprogramm aus? Worauf achtest du, wenn du ein Freizeitangebot erstellst?

Das ist unterschiedlich. Es kommt u. a. auf die Gruppe an, die in der Woche am Bildungszentrum ist. Ich versuche aber auch, das Programm möglichst abwechslungsreich zu gestalten, damit z. B. nicht nur sportliche Angebote im Plan stehen. Außerdem bemühe ich mich Aktivitäten anzubieten, auf die viele Teilnehmende Lust haben, aber die sie vielleicht nicht von sich aus starten würden. Just Dance auf der Nintendo Switch kommt z. B. gut an. Viele würden es aber nicht alleine spielen oder wollen erstmal nur zuschauen.

Im Laufe der letzten Monate hast du bereits viele Erfahrungen am Bildungszentrum gesammelt. Was gefällt dir besonders gut an deinem BFD im Freizeitbereich?

Tatsächlich gefallen mir die sozialen Kontakte am besten, sowohl mit den Teilnehmenden, als auch im Kollegium. Ich mag es einfach, in einer lockeren und schönen Atmosphäre zu arbeiten, wo man auch mal Witze machen kann und sich keiner zu ernst nimmt.

In den Feedbackbögen wirst du von den Teilnehmenden auch immer sehr gelobt. Du kommst offensichtlich sehr gut bei ihnen an. Was ist, deiner Meinung nach, das Wichtigste im Umgang mit den Teilnehmenden?

Eigentlich ist es nur der nette und höfliche Umgang. Zudem merke ich aber auch immer wieder, dass ich mir selbst treu bleibe. Ich verstelle mich nicht, um cooler zu wirken und versuche auch zu allen Teilnehmenden gleich zu sein. Außerdem gebe ich auch zu, wenn ich mal keine Ahnung habe oder kurz überlegen muss, was mich wahrscheinlich auch sympathischer macht. Generell gehe ich mit allem offen um.

Wie wichtig ist das Freizeitangebot für eine gelungene Seminarwoche? Warum?

Viele Freizeitaktivitäten würden ohne das Programm gar nicht stattfinden. Das Angebot dient als Inspiration, weil die Teilnehmenden sonst vielleicht gar nicht auf die Idee gekommen wären, eine bestimmte Aktivität durchzuführen. Außerdem ist das Freizeitangebot gerade am Anfang dafür da, die Teilnehmenden in den Kontakt zu bringen. Vielleicht entwickeln sich über gleiche Interessen sogar Freundschaften. Generell sehe ich das Freizeitangebot als sehr wichtig an!

Dein Bundesfreiwilligendienst neigt sich langsam dem Ende zu. Was nimmst du für dich aus dem Jahr mit? Was hat sich verändert?

Wenn ich an die ersten Wochen zurückdenken, weiß ich noch ganz genau, wie schüchtern ich war und dass ich häufig nur gedacht habe: „Hoffentlich spricht mich keiner an.“ Nach Feierabend musste ich dann häufig Zuhause erst einmal Energie tanken. Mittlerweile kann ich gut auf die Leute zugehen und habe zwischenmenschlich viel dazugelernt, was ich auch im Alltag außerhalb der Arbeit bemerke. Ich komme hier nämlich nicht immer nur mit den gleichen 20 Menschen zusammen, sondern lerne z. B. auch Menschen kennen, die einen komplett anderen Charakter haben als ich.
Aus dem Jahr nehme ich aber auch die Erkenntnis mit, dass mir Schreibtischarbeit immer noch keinen Spaß macht. Da bin ich einfach nicht der Mensch für. Zudem habe ich gemerkt, dass Planung ein sehr wichtiger Bestandteil der Aufgaben hier ist. Wenn ich ein Angebot nicht gut genug vorbereite, funktioniert es am Ende nicht.

Nach dem BFD geht es für dich mit einer Ausbildung weiter. Was wirst du vermissen, wenn dein BFD beendet ist?

Vieles! Die Teilnehmenden, die ich jetzt kennengelernt habe und das Kollegium, aber auch die sorgenfreien Wochen. Am Wochenende musste ich nicht, wie in der Schule, schon an die nächste Klausur denken, sondern konnte die Woche einfach auf mich zukommen lassen und Arbeit und Privatleben gut voneinander trennen.