Bundefreiwilligendienst beim Arbeiter-Samariter-Bund Regionalverband Ruhr
Essen. Spätestens in der 12. Klasse wusste Phil Schulte haargenau, welchen beruflichen Weg er einschlagen will. Daher beschloss er, nach dem Fachabitur direkt mit dem BFD durchzustarten. Phil zögerte nicht und sagte der Schulbank ade. Und rief: Bundesfreiwilligendienst, ich komme. Warum war sich Phil so sicher? „Ich wollte schon immer im sozialen und medizinischen Bereich arbeiten. Und ich weiß, was ich gut kann: nämlich helfen.“ Auf der Website des Bundesfreiwilligendienstes entdeckte der damals 18-Jährige den Rettungsdienst des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) Regionalverband Ruhr e.V. in Essen. Kurzerhand bewarb er sich schriftlich und wurde zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Schnell erkannte die Dienststellenleitung, dass Phil gut ins Team passt. Und Phil war ebenso rasch klar: „Hier will ich hin. Und mehr noch – hier will ich bleiben.“ Das Matching war also für alle Seiten erfolgreich vollbracht und so begann Phil im September 2019 seinen Bundesfreiwilligendienst beim Rettungsdienst des ASB.
„Das Team ist fantastisch“, sagt er auch heute noch, mehr als ein Jahr nach seinem ersten Tag als Bufdi in der Richterstraße in Essen. Phil hat seinen Grundlehrgang erfolgreich absolviert und auch die Weiterbildung zum Rettungssanitäter innerhalb seines Bundesfreiwilligendienstes erfolgreich abgeschlossen. Sein freiwilliger Dienst ist mittlerweile in der Verlängerung. Und in nur wenigen Wochen wird er seine erste feste Arbeitsstelle als Rettungssanitäter antreten. Wo? Selbstverständlich beim ASB Ruhr. Denn der junge gebürtige Essener sieht keinen Anlass, seinen Arbeitsort zu wechseln. „Ich habe hier so viel gelernt. Ich bin freundlich aufgenommen worden. Jeder hier hat ein offenes Ohr – von der Dienststellenleitung bis zu den anderen Bufdis. Wir helfen uns gegenseitig, denn beim Einsatz ist gegenseitiges Vertrauen ohnehin existenziell.“ Egal, ob Phil mit Kolleginnen oder Kollegen zu geplanten Krankenfahrten oder zu einem häuslichen Notruf aufbricht, egal, ob er Patienten oder Patientinnen aus dem Krankenhaus nach Hause bringt oder zu einem Unfall oder einer Notsituation fährt – immer startet er in einem erfahrenen Team, auf das er sich verlassen kann.
Phil ist sehr engagiert und ihm macht das Arbeiten im sozialen Bereich viel Freude. Die geplanten Abläufe auf dem Krankenwagen wie bei unvorhergesehenen Rettungseinsätzen geht er mittlerweile routiniert an. Und dennoch ist selbstverständlich kein Tag wie der andere. „Jeder Tag bringt neue Situationen, auf die wir alle professionell reagieren müssen.“ Und manchmal ist über die professionelle Versorgung der Patienten hinaus auch noch mehr gefragt: „Es kommt durchaus vor, dass ich plötzlich Kranke oder Angehörige trösten muss oder ihnen zusätzlich Mut zusprechen muss. Gerade bei Kindernotfällen ist es wichtig, für Ablenkung zu sorgen und sie somit zu beruhigen. Das kann Wunder bewirken, wenn einmal ein Kind ins Krankenhaus muss und große Angst davor hat.“
Was man braucht, um seinen Bundesfreiwilligendienst im Rettungsdienst zu leisten? „Man muss auf jeden Fall Verantwortungsbewusstsein mitbringen. Und Pünktlichkeit gehört ebenfalls elementar dazu. Wer nicht zur verabredeten Zeit bereitsteht, verspätet eventuell lebenswichtige Einsätze.“
Alles andere komme von allein, meint Phil. Für das fachliche Wissen stehe ein ganzes Team bereit und Weiterbildungen gebe es ohnehin. Aber so richtig vertraut mit den Einsatzgebieten werde man erst mit der Praxis. Und da will er weiter anknüpfen: zuerst in einer Festanstellung als Rettungssanitäter. Und später vielleicht mit der Ausbildung zum Notfallsanitäter, der mehr noch als die Vorstufe die Arbeit der Notärzte und Notärztinnen unterstützt.
Website der Einsatzstelle: https://www.asb-ruhr.de/
Text und Bild: Monika Rech-Heider