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Jessica Hüttig, 19 Jahre Waldpädagogisches Zentrum, Wuppertal

Zwischen Wald und Flur

Eine junge Frau lächelt in die Kamera. Sie steht im Freien, hinter ihr sind Bäume zu sehen.

Ein flaches Holzgebäude umgeben von majestätischen Bäumen - das ist die Wirkungsstätte von Jessica Hüttig. Sie hat sich für einen Bundesfreiwilligendienst an der frischen Luft entschieden: im waldpädagogischen Zentrum in Wuppertal.

Morgens um 7 Uhr, wenn es noch frisch und kühl ist im Wald, steht Jessica parat. Arbeitshandschuhe gehören zur Grundausrüstung, genauso wie festes Schuhwerk und eine robuste Arbeitshose. Je nach Tagesaufgabe kommt noch ein Helm mit Visier dazu. Die BFDlerin hantieren mit schwerem Gerät wie der Kettensäge und dem riesigem Häcksler, sie schleppt Äste, hackt Holz. Oder sie macht Feinarbeit und jätet Wildkräuter und sie streift zusammen mit Schulklassen durch den Wald.

Jessicas Wecker klingelt um fünf Uhr, damit sie den Bus um halbsieben noch erwischt. Vor allem die körperliche Arbeit war für die junge Frau, die frisch vom Abi kam, eine ganz schöne Umstellung. Sie erinnert sich: „Ich war immer eher ein Sitzmensch ist.“ Dann kam der Plan vielleicht Biologie zu studieren: „Je nachdem in welchem Bereich man später in der Biologie geht, ist man auch viel in der Natur. Dann dachte ich, der Dienst würde sich gut eignen auszutesten, ob ich das Draußensein überhaupt durchhalten kann.“ Natürlich musste sie sich an die körperliche Arbeit erst einmal gewöhnen: „Ich hatte am Anfang sehr viel Muskelkater, aber es ist cool wenn man merkt, dass man stärker geworden ist und Sachen besser hinbekommt, das ist ein Erfolgserlebnis.“ Lachend fügt sie hinzu: „Je nachdem was wir tagsüber gemacht haben, bin ich abends auch jetzt noch komplett weg.“

Jessica hat im Bundesfreiwilligendienst ihren Draht zu Kindern entdeckt. Schmunzelnd berichtet sie: „Als ich hier angefangen habe, dachte ich ‚Ach, Kinder, muss nicht sein …’, aber das hat sich anders rausgestellt. Für mich ist tatsächlich die Wald-AG das schönste im Dienst, weil ich mich wirklich gut mit den Kindern verstehe. Ich bin mit der Einstellung rangegangen, dass es hier so ähnlich ist wie in einem Kindergarten. Aber das ist nicht so, der Großteil der Verantwortung liegt bei Dirk, er leitet an. Man selbst bleibt eher im Hintergrund und redet einzeln mit den Kindern, was das Ganze einfacher macht.“

Die Einsatzstelle: „Der Wald soll nicht über den Verstand erlebt, sondern über die Erlebnisse verstanden werden“, das ist der Leitsatz des waldpädagogischen Zentrums. Und so wird vor allem Schulklassen die Natur näher gebracht. Etwa 80 Prozent der Kinder sind im Grundschulalter, aber auch Gruppen aus weiterführenden Schulen und seit einiger Zeit auch immer mehr Kindergärten finden den Weg ins waldpädagogische Zentrum. Das Angebot ist für die Schulen kostenlos.

Webseite der Einsatzstelle: www.wpz-burgholz.de

Text und Foto: Sandra Langen-Straeter