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Erste Berufserfahrungen sammeln

Dr. Birgit Mecke, Sachgebietsleiterin des Fundarchivs der Archäologie des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe LWL

Seit wann haben Sie Erfahrungen mit dem Einsatz von Bundesfreiwilligen?

Wir haben seit 2013 drei Stellen im BFD. 2019 und 2020 haben wir etwa 15-20 Bewerbungen bekommen, darunter auch mehrere aus dem Ausland

Was können die Freiwilligen bei Ihnen machen?

Wir versuchen immer auf die Wünsche und Vorlieben der Freiwilligen einzugehen. Die Bundesfreiwilligen recherchieren in der Regel Informationen zu Fundstücken, geben diese in Datenbanken ein, waschen, verpacken und beschriften Objekte, helfen beim Verleih und Transport an andere Museen und dort beim Aufbau von Ausstellungen. Manchmal ergibt sich auch die Möglichkeit, Ausgrabungen zu begleiten.

Was sollten junge Leute mitbringen, die sich auf Ihre Einsatzstellen bewerben?

Für die Arbeit hier im Büro und mit unseren Fundstücken braucht man feinmotorisches Geschick, Ruhe, Geduld, Sorgfalt und Genauigkeit. Wichtig ist auch die Fähigkeit, im Team zu arbeiten und sich auf viele verschiedene Aufgaben einzustellen.

Außerdem sollten die Freiwilligen einen Führerschein haben, mit gängiger Software umgehen können und in Münster oder der näheren Umgebung wohnen. Unterkünfte haben wir leider nicht.

Wie läuft das Bewerbungsverfahren bei Ihnen ab?

Die Freiwilligen bewerben sich mit Anschreiben und Lebenslauf beim LWL. Dann führen wir ausführliche Kennlern-Gespräche. Die aktuellen Freiwilligen führen die Bewerberinnen und Bewerber alleine durchs Haus, zeigen ihnen alles und geben Auskunft über ihre Arbeit.

Welche Erfahrungen haben Sie bislang mit den Freiwilligen gemacht?

Wir haben sehr positive Erfahrungen. Die Verstärkung durch die Freiwilligen ist in unserem Haus eine bedeutende Stütze geworden, über die wir sehr glücklich sind. Wir betrachten die Freiwilligen als gleichgestellte Kolleginnen und Kollegen, die wichtige Aufgaben übernehmen und diese unserer Erfahrung nach sehr gewissenhaft erledigen. Zugleich freuen wir uns, den zumeist jungen Menschen die Gelegenheit zu bieten, erste Berufserfahrungen zu sammeln und zu schauen, ob ihnen die Arbeit in der Archäologie oder Kulturbranche liegt.

Wie erleben Sie die Entwicklung der Bundesfreiwilligen während des Dienstjahres?

Anfangs sind manche sehr schüchtern und zurückhaltend, aber spätestens nach ein paar Tagen sind sie voll integriert. Mit der Zeit werden die Freiwilligen auch reifer, erwachsener. Sie trauen sich mehr zu und erleben, dass sie Anforderungen bewältigen, die ihnen bis dahin völlig fremd waren. Außerdem lernen Sie einen geregelten Arbeitstag kennen.

Welche Wünsche haben Sie an die Weiterbildungsseminare?

Schön wäre es, wenn die Freiwilligen auch noch Einblick in weitere Berufsfelder bekommen würden.

Zur Person

Dr. Birgit Mecke

  • seit 2011 Sachgebietsleiterin Fundarchiv LWL Archäologie
  • seit 1991 beim LWL
  • studierte Archäologin mit Erfahrungen in Forschungsprojekten und Ausgrabungen

Über die Einrichtung:

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) betreibt in Westfalen-Lippe als Kommunalverband mit mehr als 18.000 Beschäftigten 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur. In der Denkmalpflege wirkt der LWL an den Entscheidungen der Denkmalbehörden mit, sammelt, konserviert und katalogisiert archäologische Fundstücke und erforscht Denkmäler. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 116 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.

www.lwl.org

Text: Robert B. Fishman

Foto: Stefan Brentführer, LWL-Archäologie für Westfalen