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Erfahrungen, die bleiben

Auch in diesem Jahr ist eine Seminargruppe mit Begleitung des Bildungszentrums im Rahmen einer Gedenkstättenfahrt nach Polen gereist. Ihre Eindrücke und Erfahrungen haben die Bundesfreiwilligen anschließend in eigens gestalteten Projekten verarbeitet. Die Teilnehmenden Anna Gepperth und Robin Schulz berichten nun von der Umsetzung:  

Nach einer Vorbereitungswoche im Januar im Bildungszentrum Karlsruhe flogen wir im April nach Polen, um eine Woche in Lublin zu verbringen und Gedenkstätten des Holocaust in Polen zu besuchen. Im Vordergrund standen  die Lager Majdanek und Bełżec, die wichtiger Bestandteil des nationalsozialistischen Mordes an den polnischen Juden waren.

Im Juni trafen wir uns wieder in Karlsruhe, um an der Nachbereitung der Reise zu arbeiten. Dazu wurden verschiedene Projektgruppen gebildet, um eine Radiosendung über unsere Gedenkstättenfahrt zu gestalten und eine Eröffnungsveranstaltung für eine Ausstellung zur „Aktion Reinhardt“ im Bildungszentrum zu organisieren.

 

Die „Aktion Reinhardt“ war die systematische Ermordung der jüdischen Bevölkerung Polens durch die Nationalsozialisten. Zwischen Juli 1942 und Oktober 1943 wurde ein Großteil der polnischen Juden in den Vernichtungslagern Sobibór, Treblinka und Bełżec ermordet.

 

Die Radiosendung wurde beim freien Karlsruher Radiosender „Querfunk“ aufgenommen und im Juli gesendet. Sie befasst sich mit unseren Erlebnissen in Polen und aktuellen Themen der Gedenkstättenarbeit. Hierfür wurden zum Beispiel in Karlsruhe Interviews mit Passanten geführt und aufgenommen.

Die Wanderausstellung „Aktion Reinhardt – Sie kamen aus dem Ghetto und gingen ins Unbekannte“ wird vom staatlichen Museum Majdanek verliehen und informiert über den Mord an den polnischen Juden durch die nationalsozialistischen Besatzer. Im Rahmen des Nachbereitungsseminars haben wir eine Podiumsdiskussion organisiert, die die Eröffnung der Ausstellung einleiten sollte. Thema der Diskussion waren vor allem die Bereiche Erinnerungskultur und Gedenkstättenfahrten, wobei wir das Glück hatten, Experten auf dem Gebiet der Gedenkstätten- und Demokratiearbeit als Gesprächsteilnehmer zu gewinnen. An der Diskussionsrunde beteiligten sich Jakob Wolfrum von der Fachstelle für Demokratie und Vielfalt des stja e. V. Karlsruhe, Luisa Lehnen, wissenschaftliche Mitarbeiterin am LZW – Lernort Zivilcourage & Widerstand e. V., Thomas Stöckle, Leiter der Gedenkstätte Grafeneck sowie Masha und Patricia als Teilnehmerinnen aus unserer Seminargruppe. Jacky und Jasmin aus der Gruppe führten sehr strukturiert durch das gut besuchte Podiumsgespräch. Im Anschluss gaben Jenny und Vincent eine kurze Einführung in die Ausstellung zur „Aktion Reinhardt“, die die Besucher sich anschließend noch in Ruhe ansehen konnten. Später wurde dann zu Live-Musik der lokalen Bands „Reissverschluzz“ und „Transporter“ gegrillt und der Abend fand beim gemütlichen Zusammensitzen mit Stockbrot und Gitarre am Lagerfeuer einen runden Abschluss.