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Freiwillige des Bildungszentrums Geretsried auf den Spuren der Münchener Sicherheitskonferenz

Im Februar 2024 fand in der bayerischen Landeshauptstadt die 60. Münchener Sicherheitskonferenz (MSC) statt. Vor diesem Hintergrund lud der Jugendoffizier der Bundeswehr, Hauptmann Benjamin Bartels, zwei Seminargruppen des Bildungszentrums Geretsried zur Teilnahme an einem Konfliktplanspiel nach München ein. Das fiktive Planspiel wurde in den Räumlichkeiten des Amerikahauses durchgeführt, in dem zugleich eine Ausstellung zum Jubiläum der MSC gezeigt wurde. Auch der CEO und Vizepräsident der MSC, Benedikt Franke, begrüßte die Freiwilligen – mit der Betonung, dass reale Diskussionen und Verhandlungen in ganz ähnlicher Form nur wenige Tage später auch bei der MSC geführt werden würden.

So starteten die Freiwilligen in das vorbereitete Planspiel, das den noch immer anhaltenden Syrien-Konflikt thematisierte. Startzeitpunkt der Simulation war dabei das Jahr 2014 – Das Jahr in dem sich der so genannte „Islamische Staat“ auf dem Höhepunkt seiner Macht in Irak und Syrien befand. Die Freiwilligen repräsentierten innerhalb des Planspiels Vertreterinnen und Vertreter 13 verschiedener Staaten und anderer Parteien, die in dem Konflikt eine tragende Rolle spielen. Diese waren vornehmlich Anrainerstaaten, wie der Libanon oder die Türkei, aber auch andere Akteure, die Interessen in dem Konflikt durchsetzen wollen, beispielsweise die USA, der Iran oder auch Deutschland sowie nichtstaatliche Akteure wie Vertreterinnen und Vertreter der kurdischen Volksgruppen.

In mehreren Phasen setzten sich die Freiwilligen zunächst intensiv mit der Situation in Syrien auseinander. In der Vorbereitung stand neben der historischen Einordnung des Konflikts insbesondere die vertiefte Beschäftigung mit den zu vertretenden Interessen der beteiligten Parteien im Vordergrund. Das darauf aufbauende Ziel der Simulation war – im Optimalfall – die Herbeiführung einer Lösung des Konflikts im Rahmen der Vereinten Nationen. Dies stellte die Freiwilligen jedoch vor einige Herausforderungen, da schnell deutlich wurde, dass Interessen von Staaten stark voneinander abweichen können und sich nicht immer zusammenbringen lassen. Die dafür erforderlichen Aushandlungsprozesse fanden daher auf verschiedenen Ebenen statt: Als Statement in der Generalversammlung der Vereinten Nationen, im UN-Sicherheitsrat sowie in informellen Runden oder Vieraugengesprächen. Letztlich gelang es den Freiwilligen nach vielen Diskussionen und schwierigen Verhandlungen allerdings, den kleinsten gemeinsamen Nenner in eine UN-Resolution umzuwandeln.

Somit gewannen die Freiwilligen des Bildungszentrums Geretsried am Ende des Planspiels die wertvolle Erkenntnis, dass das Ringen um Frieden zuweilen mühsam und langwierig – vielleicht sogar vergebens – sein kann, aber für jeden Einzelnen und für Gemeinschaften auf der ganzen Welt niemals ohne Wert.